Am Ubersitz, vom 30. auf den 31. Dezember, verkleiden sich die Triichler um die bösen Geister zu vertreiben. Die benachbarten Triichelzüge von Hausen, Willigen, Unterbach und Hasliberg kommen ins Hauptdorf nach Meiringen. Jeder Triichelzug triichlet für sich.

Tag und Nacht ziehen die Triichler mit viel Lärm, aber immer schön im Takt, durch die Strassen in allen Dörfern im Haslital. Mit dem Lärm des Triichelzugs, angeführt von Trommlern, dann Plumpen, Klopfen und Glocken, werden die bösen Geister vertrieben.

Die gefürchtete «Schnabelgeiss», in einem weissen Tuch gespenstisch verhüllte Gestalt, mit einem langen Schnabel begleitet den Triichelzug in Meiringen. Unerwartet und plötzlich hat sie sich ein Opfer ausgewählt und mit raschen Schritten, mit dem Schnabel klappernd, greift sie nach einer Kappe oder verfolgt die unter Geschrei Fliehenden, die in der Menge der Zuschauer verschwinden.

«Boozeni» geben am Ubersitz beim Hotel Post in Meiringen ein Ständchen. 1956

Puppe eines Kunstmalers wird durch die Strassen geführt. Ein Kunstmaler schrieb in der Presse gegen die Auswüchse des Triichlen. Prompt führten die Williger-Triichler eine täuschend ähnliche Puppe des Malers herum, zum grossen Gaudi der Zuschauer und vermutlich zum Ärger des gekränkten Verbesserers.